“Rich Dad, Poor Dad” ist ein Klassiker im Bereich der Finanzliteratur, der von Robert T. Kiyosaki verfasst wurde. Es geht weniger darum, konkrete Anlagetipps zu geben, sondern vielmehr darum, die Denkweise über Geld, Vermögensaufbau und finanzielle Freiheit grundlegend zu verändern.

Kiyosaki beschreibt in diesem Buch die konträren Lehren, die er von zwei Vätern erhielt: Seinem leiblichen Vater (den „Poor Dad“), der als gebildeter, aber traditionell denkender Mann die Ansicht vertritt, dass man hart arbeiten, ein sicheres Einkommen verdienen und Schulden vermeiden sollte. Der „Rich Dad“ hingegen – der Vater eines Freundes – vermittelt ihm eine unternehmerische und investitionsorientierte Denkweise. Dieser Vater betont die Bedeutung von Vermögensbildung, dem Verstehen von Geldflüssen und dem Nutzen von Schulden als Hebel für Investitionen.

Ein Hauptanliegen des Buches ist es, den Unterschied zwischen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zu verstehen. Kiyosaki definiert Vermögenswerte als Dinge, die Geld in die eigene Tasche bringen, während Verbindlichkeiten Geld aus der Tasche ziehen. Viele Menschen, so argumentiert er, machen den Fehler, Verbindlichkeiten wie das eigene Haus als Vermögenswerte zu betrachten, was sie finanziell einschränkt.

Stärken des Buches
Ein großer Vorteil des Buches ist die Art, wie es Leser motiviert, finanzielle Bildung ernst zu nehmen. Kiyosaki betont, dass finanzielle Intelligenz der Schlüssel zu wahrem Wohlstand ist. Er fordert dazu auf, aktiv zu investieren, unternehmerisch zu denken und das traditionelle „Arbeite hart, spare und investiere in den Aktienmarkt“-Paradigma infrage zu stellen. Besonders anschaulich ist, wie er komplexe finanzielle Zusammenhänge durch Geschichten und Anekdoten verständlich macht.

Schwächen des Buches
Kritiker werfen dem Buch vor, dass es oft zu vage bleibt, wenn es um spezifische Ratschläge geht. Während die Prinzipien des Buches inspirierend sind, bieten sie keine detaillierten Anleitungen zur Umsetzung. Zudem wird die Rolle des Glücks und der Risiken in der Geschäftswelt etwas unterspielt. Einige der im Buch beschriebenen Strategien erfordern nicht nur Wissen, sondern auch eine gewisse Risikobereitschaft, die nicht für jeden geeignet ist.

Fazit
„Rich Dad, Poor Dad“ ist ein Buch, das die Perspektive auf finanzielle Freiheit und Wohlstand grundlegend verändern kann. Es ermutigt dazu, das konventionelle Denken über Geld und Arbeit infrage zu stellen und neue Wege zu finden, um finanziellen Wohlstand zu erlangen. Es ist jedoch eher ein Buch für jene, die nach Inspiration und einem neuen Denkansatz suchen, als für Leser, die spezifische und detaillierte Anlagetipps erwarten. Wer bereit ist, selbst tiefer in finanzielle Bildung einzusteigen, wird von Kiyosakis Werk nachhaltig profitieren.

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