Bildquelle SCM Hänssler Verlag

Titel: Ketten zerfallen zu Staub 

Autorin: von Mariam Ibraheem

              Eugene Bach

Verlag: SCM Hänssler

ISBN:  9 78 3775 162 203 vom 21.01.2025 zum Preis von 25,00 Euro

Sterne: X X X X X

Standhaft im Glauben

Klappentext:

Gerne stelle ich Menschen vor, die eine nachahmenswerte Biografie haben und der Leser aus dessem Leben lernen kann.

Diese mitreißende und lebendig geschriebene Lebensgeschichte gibt tiefe Einblicke in das Leben im Sudan und erzählt von dem unerschütterlichen Glauben einer Frau, die sich weigerte, ihren Glauben an Jesus zu verleugnen. Eine packende Lektüre, die einem nah geht!

Mariam wächst unter traumatischen Bedingungen als Kind einer christlichen Mutter im Sudan auf. Als sie sich weigert, dem Islam beizutreten, wird sie zum Tod verurteilt. Im Gefängnis durchlebt sie unmenschliche Grausamkeit, doch gleichzeitig eine tiefe Nähe zu Jesus. Nach einem internationalen Aufschrei und der Fürsprache von unter anderem Papst Franziskus kommt sie frei.

Leseprobe:

Meine Meinung

Ein Zeugnis unerschütterlichen Glaubens inmitten unvorstellbaren Leids

„Mitreißend“ und „lebendig“ sind noch fast Untertreibungen, um dieses Buch zu beschreiben. Die Autorin nimmt uns mit auf eine tief berührende Reise in den Sudan und lässt uns auf erschütternde Weise am Leben von Mariam teilhaben. Von ihrer traumatischen Kindheit an spüren wir die Zerrissenheit und die Herausforderungen, denen sie sich als Kind einer christlichen Mutter in einem mehrheitlich muslimischen Land stellen muss. Das Buch beginnt mit einer detaillierten Einführung in Mariams frühe Jahre, die von einer ständigen Gratwanderung zwischen zwei Kulturen und Religionen geprägt sind. Es beleuchtet die subtilen, aber tiefgreifenden Konflikte, die sich aus ihrer Familiensituation ergeben: eine muslimische Vaterfigur und eine tiefgläubige christliche Mutter. Diese bipolare Erziehung formt ihre Identität und legt den Grundstein für die späteren Prüfungen, denen sie sich stellen muss. Die Autorin schildert einfühlsam die innere Zerrissenheit eines Kindes, das versucht, beiden Welten gerecht zu werden, und dabei doch unweigerlich zu einer Entscheidung gedrängt wird. Es wird deutlich, wie sehr Mariam schon in jungen Jahren eine außergewöhnliche Resilienz und innere Stärke entwickelt, die sie in den kommenden Jahren dringend benötigen wird.

Standhaftigkeit im Glauben

Doch die wahre Kraft der Geschichte entfaltet sich, als Mariam sich standhaft weigert, ihren Glauben an Jesus zu verleugnen. Der Moment ihrer Verhaftung und Anklage wegen Apostasie, dem Abfall vom Glauben, wird mit beklemmender Präzision geschildert. Leser können fast die Hitze des Gerichtssaals und die befangenen Blicke der Anwesenden spüren. Das darauf folgende Todesurteil und die grausamen Bedingungen im Gefängnis sind kaum vorstellbar und doch so eindrücklich geschildert, dass sie einen tief im Inneren berühren. Das Buch spart nicht mit den schockierenden Details ihrer Haft: die Enge der Zelle, die mangelnde Hygiene, die psychologische Folter durch die ständige Bedrohung und die Ungewissheit über ihr Schicksal.

Gerade in diesen dunkelsten Stunden offenbart sich Mariams unerschütterliche Glaubensstärke und ihre tiefe spirituelle Verbindung zu Jesus, die ihr inmitten der Unmenschlichkeit Trost und Hoffnung schenkt. Die Autorin schafft es, diese spirituelle Tiefe greifbar zu machen, ohne belehrend zu wirken. Mariams Gebete, ihre inneren Dialoge und ihre feste Überzeugung, dass ihr Glaube sie tragen wird, werden zu einem zentralen Ankerpunkt der Erzählung. Selbst als sie ihr zweites Kind, eine Tochter, in Ketten zur Welt bringt, bleibt sie standhaft. Diese Geburt unter diesen unmenschlichen Bedingungen wird zu einem Symbol für ihre unbändige Hoffnung und ihren Widerstand. Die Szenen im Gefängnis, die medizinische Unterversorgung und die ständige Angst um das Leben ihrer Kinder werden detailreich beschrieben und verdeutlichen das Ausmaß des Martyriums, das Mariam erdulden musste.

Die Kraft der globalen Solidarität

Die internationale Anteilnahme und die Fürsprache von Persönlichkeiten wie Papst Franziskus, die schließlich zu ihrer Freilassung führen, zeigen auf beeindruckende Weise die Kraft der Solidarität und die Bedeutung von Religionsfreiheit. Das Buch beschreibt detailliert, wie Nachrichten über Mariams Fall die Welt erreichen. Aktivisten, Menschenrechtsorganisationen, religiöse Führer und Regierungen in aller Welt setzen sich für ihre Freilassung ein. Die Berichte über weltweite Demonstrationen, diplomatische Interventionen und mediale Aufmerksamkeit verleihen der Geschichte eine weitere Dimension. Es wird deutlich, wie globaler Druck und die öffentliche Meinung eine entscheidende Rolle bei der Durchsetzung von Gerechtigkeit spielen können, selbst in Systemen, die tief in archaischen Gesetzen verwurzelt sind. Die Erzählung beleuchtet die komplexen Verhandlungen hinter den Kulissen und die immensen diplomatischen Bemühungen, die notwendig waren, um ihre Freilassung zu erwirken. Mariam wird zu einem Symbol der Religionsfreiheit und des Kampfes gegen Intoleranz, deren Geschichte über ihre persönliche Tragödie hinausgeht.


Zeugnis von Mut und Glauben

Dieses Buch ist weit mehr als nur eine Biografie. Es ist ein eindringliches Zeugnis von Mut, Glauben und der unzerbrechlichen Kraft des menschlichen Geistes angesichts von Verfolgung. Es regt zum Nachdenken über die Bedeutung von Freiheit und Toleranz an und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Die Autorin gelingt es, die tiefgreifenden philosophischen Fragen, die Mariams Geschichte aufwirft, auf zugängliche Weise zu behandeln: Was bedeutet es, für seinen Glauben alles zu opfern? Welche Rolle spielt die internationale Gemeinschaft beim Schutz von Menschenrechten? Und wie kann Hoffnung inmitten größter Verzweiflung gedeihen?

Das Buch lädt den Leser ein, über die eigenen Werte nachzudenken und die oft als selbstverständlich empfundenen Freiheiten wertzuschätzen. Mariams Geschichte dient als Mahnung, dass Religionsfreiheit keine universell garantierte Gegebenheit ist, sondern ein Recht, für das weltweit immer noch gekämpft werden muss. Ihre Erfahrungen bieten eine Perspektive auf die oft unsichtbaren Kämpfe von Gläubigen in unterdrückten Gesellschaften. Es ist eine Geschichte, die nicht nur informiert, sondern auch tief emotional berührt und inspiriert.

Das Nachwort des Buches könnte zusätzliche Informationen über Mariams Leben nach ihrer Freilassung und ihre fortgesetzte Arbeit im Bereich der Menschenrechte und Religionsfreiheit bieten, um dem Leser ein umfassendes Bild ihrer anhaltenden Wirkkraft zu vermitteln. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die nach einer packenden und zutiefst bewegenden Geschichte suchen, die Mut macht und die Bedeutung von universellen Menschenrechten eindringlich beleuchtet. Dieses Buch ist ein starkes Plädoyer für mehr Toleranz und Verständnis in einer Welt, die dies so dringend braucht. Es ist ein unvergessliches Zeugnis einer Frau, die durch ihren Glauben Berge versetzt hat.

Fazit

Eine ergreifende Biografie, die Mut macht, weiterhin am Glauben an Jesus festzuhalten

Autorin

Mariam Ibraheem (Jg. 1987) ist im Sudan geboren und aufgewachsen. Sie ist Mutter von zwei Kindern und lebt heute in den USA. Mutig setzt sie sich für alle Frauen ein, die aufgrund ihres Geschlechts Gewalt erfahren, und für Menschen, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden.

Ketten zerfallen zu Staub

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